Das war unsere erste Sonnenwende-Tour in 2019, einen großen Bogen um Hamburg geschlagen.

   
  Abfahrt um 11.00h beim Antikolonialdenkmal (Elefant)
01.07.

Campingplatz Sonnenkamp Zeven, Sonnenkamp 10, 27404 Zeven  HP

02.07. Camping Am Leuchtturm, Leuchtturmweg 5A, 21706 Drochtersen  HP
03.07. Elbe Camping, Falkensteiner Ufer 101, 22587 Hamburg  HP
04.07.  - Ruhetag - Ausflugtag - Radeltag -
05.07. Campingplatz ABC am Großensee, Trittauer Str. 11, 22946 Großensee  HP
06.07. Naturcamping Buchholz, Am Campingplatz 1, 23911 Buchholz  HP
07.07. Campingplatz Grünendeich, Grünen Deich 2, 21354 Bleckede  HP
08.07.  - Ruhetag - Ausflugtag - Radeltag -
09.07. Campingplatz Dannenberg, Bäckergrund 35, 29451 Dannenberg  HP
10.07. Campingplatz am Waldbad, Hans-Rasch-Weg, 29574 Ebstorf  HP
11.07. Campingplatz Auf dem Simpel, Auf dem Simpel 1, 29614 Soltau  HP
12.07.  - Ruhetag - Ausflugtag - Radeltag -
13.07. Campingplatz am See, Eitzendorf 161, 27318 Hilgermissen  HP
14.07. Zurück nach Bremen - Treffen mit LieSaSo in Thedinghausen
   

Mitfahrer:

Andreas aus Bückeburg / Bernd aus Bassum / Gunnar aus Bremen / Christine aus Lilienthal / Armin aus Lilienthal / Siglinde aus Germersheim / Wolfgang aus Germersheim / Wolfgang aus Bremen / Heiko aus Lübeck / Michael aus Lübeck / Mathias aus Ganderkesee / Benno aus Oyten / Harald aus Bremen / Andrea aus Bremen / Andreas aus Bremen / Antje aus Bremen / Klaus-Peter aus Bremen

Sonnenwendetour vom 01. - 14. Juli 2019

 

Als Wolfgang Wiese von der Idee eine Sonnenwende Tour 2019 zu unternehmen, war ich

direkt begeistert und hab mich sofort als Teilnehmer gemeldet.

Eine zweiwöchige Tour mit Rad und Zelt, jeder Teilnehmer sollte autark und

eigenverantwortlich unterwegs sein, in Gemeinschaft beim Fahren, Rennen,

Fahrradreparaturen, Kochen, Ausflügen und Kultur.

Ja, genau wie ich es mag.

Eine Fernradreise, unterwegs mit gleichgesinnten, Liegerad-begeisterten Fahrradfahren,

die im Alter von +/- 50 Jahre, Spaß am Zelten in der Natur haben.

In meinem Wohnort bin ich der einzige der solch ein Fahrrad, Liegeradtrike, fährt. Bis ich

da mal unterwegs einen anderen Liegadfahrer treffe, ist im Umkreis von 80km eher selten.

Die Akzeptanz meiner Begeisterung für das Liegerad trifft in meiner Verwandtschaft oder

Freundeskreis eher auf Verwunderung, ...wie du machst Urlaub mit dem Zelt,... du könnest

doch ein Wohnmobil mieten oder Urlaub im Hotel am Strand mit Sonne und Meer

verbringen,...

Nun das könnte ich, aber ich möchte es nicht.

Gerade alles dabei zu haben, was man fürs Leben braucht, um eine solche Tour zu

fahren, sein Gepäck auf ein Minimum zu reduzieren, damit alles aufs Fahrrad passt, ohne

einen Fahrradanhänger zu verwenden, ist schon eine Herausforderung für sich.

Im Vorfeld fragt man sich, was muss alles mit. Einige erfahrene Liegeradreisende führen

Packlisten, geordnet je nach Jahreszeit.

Also was kommt mit für eine 14 tägige Radreise im Juli im Norden von Deutschland an

Gepäck in Frage.

Für diese Jahreszeit erwartet man sommerliche Temperaturen von 20-33 Grad im

Schatten. Ggf ein bis 3 Tage Regen/Gewitter, vielleicht auch die eine oder andere kühle

Nacht (10 Grad).

Ein Zelt möglichst leicht und groß (1,9kg mein Zelt), Schlafmatte, Schlafsack, für drei bis

vier Tage Klamotten; 2x Kurze Hose, 1x lange Hose, 1x Badehose, Handtuch,4x T-Shirt,

1x warmer Pollover, Regenjacke und Regenhose, 3 Paar Socken, hinzu kommen Kocher

mit Brennmittel( Gas oder Spiritus), Besteck, Verschließbarer Thermobecher, Spülmittel

Geschiertuch, Gewürze (Pfeffer u Salz) Marmelade, Nudeln, Reis,

Fürs Fahrrad div. Werkzeug, Schläuche für die Räder, Luftpumpe, Ersatzseilzüge (hatte

ich nicht dabei), Ersatzspeichen, Flickzeug, Schmiermittel, Erste-Hilfetasche, Ladegeräte

der div. Akkus sowie Kabel und Cämpingstecker, nicht zu vergessen sind Zahnbürste und

Co, Sollte hier noch etwas nicht aufgeführt sein merkt man es unterwegs.

Was dann Gunnar und Wolfgang für diese Tour ausgearbeitet haben war klasse.

Campingplätze ca. 50km entfernt, alle 3 Tage ein Ruhetag und 3-4 GPX – Routen für

jeden etwas dabei, wem das nicht genügte, dem stand auch frei sich selbst zum nächsten

Campingplatz zu navigieren.

Am ersten Juli 2019 starteten wir in Bremen am „Elefanten“ um ca. 11:10 Uhr zuvor haben

wie uns gesammelt und Wolfgang hatte für uns schon mal einen heißen Kaffee gekocht.

Das Tagesziel für den ersten Tag war Zeven. Die Tour führte uns gemeinsam über

Lilienthal, wo Christine dazu kam, über Worpswede nach Zeven. In Worpswede

genehmigten wir uns erst mal ein großes Eis, um dann gestärkt weiter zu fahren.

Den größten Teil dieser Strecke hatten wir kräftigen Rückenwind, der uns veranlasste

zwischendurch ein kleines Rennen zu veranstalten je nach Kraft und Ausdauer.

Wolfgang aus Germersheim, hatte dann aber eine Panne mit seinem Velomobil im Bereich

seiner Hinterachse, die dann erst mal geschweißt werden musste. Zum Glück fand sich

schnell eine entsprechende Werkstatt, so das Sieglinde und Wolfgang mit etwas

Verzögerung auf dem Campingplatz eintrafen.Die Zelte waren aufgebaut, der

Campingplatz machte eher einen verschlafenen Eindruck. Für ein Abendessen fanden wir

ein Restaurant in Zeven.

Im weiteren Verlauf unserer Reise waren wir auf unterschiedlichen Routen unterwegs.

Über die eigens eingerichtete WhatsApp Gruppe SWT-2019 von Wolfgang Wiese zu

dieser Tour, konnten wir sehen, wie die jeweils anderen auf ihren Routen zurecht kamen.

So kamen Meldungen von fast unpassierbaren Routen oder Hindernisse …,

vom ganz eiligen Fahrern die schon morgens früh als erste gestartet sind.

Auch Informationen über die Qualität der jeweiligen Fahrradwege, ob ein Radweg

vorhanden war oder nicht, oder wo Kopfsteinpflaster den Weg beherrschte.

Für diejenigen, die erst nach einem ordentlichen Kaffee in tritt kamen, waren diese

Erfahrungen oft sehr hilfreich.

Wir kamen in den Genuss von schöner abwechslungsreicher Landschaft,

wir sahen Störche, Rehe, den ein oder anderen Fuchs, Greifvögel und vieles

mehr...ausgedehnte Felder mit reifen Getreide und teils lange Strecken durch Wälder.

Neben der Natur passierten wir schöne Städte, die

mehr oder weniger auf den Fahrradverkehr eingerichtet waren.

Aber stets gab es Verwunderung, wenn in der Truppe ein Velomobil mit unterwegs war.

Da war das Trike, das ich fahre, gar nicht mehr so wichtig, so brauchte ich mich dann auch

des öfteren nicht den allg. Fragen stellen, ...ist das denn bequem was sie da fahren?, ...ist

das ein Fahrrad?,...wo lenken sie den das Gefährt? ….

Unsere Wege, waren unterschiedlich, nie war man sich sicher, was einem an der nächsten

Biegung erwartet, wie zum Beispiel eine Baustelle, die den Fahrradweg nicht passierbar

machte und man auf die vielbefahrene Straße mit hoher Bordsteinkante ausweichen

musste, oder im Fahrradweg war eine Treppe vorhanden, oder eine unerwartete

plötzliche Steigung,

oder die Weiterfahrt des Fahrradwegs war wegen dauerhaft hochgeklappter Brücke nicht

möglich. In diesem Fall haben wir eine ca. 15 km Extrarunde gefahren. Ein

entsprechendes Hinweisschild leider Fehlanzeige.

Aber auch das überqueren der Elbe war für einige eine Herausforderung, während die

meisten die Autofähre Wischhafen - Glückstadt wählten, versuchten wir unser Glück mit

einer Personenfähre.

Für Sieglinde und Wolfgang war das Überqueren mit der Personenfähre mit ihrem

Velomobilen zu heikel und entschieden sich für den alten Elbtunnel, somit verlängerte sich

ihre Tour an diesem Tag um ca. 60km

Auf der Suche des Campingplatzes von Hamburg, durchfuhren wir einen Wald mit

entsprechenden Waldweg mit durchzogenen Wurzeln und Sand, eine schöne Piste,

entlang eines steilen Abhang zur Elbe, der hinabführende Weg der Route war so steil das

man den Weg von oben, sitzend im Fahrrad, nicht sehen konnte.

Mit Hilfe ortskundiger Spaziergänger, fanden wir dann den möglichen Weg hinab zum

Zeltplatz.

Dabei gab meine Scheibenbremse leichte Rauchzeichen.

Zwischendurch blieb immer noch genügend Zeit, für einen Kaffee, zum Beispiel in einer

Kaffeerösterei in Hamburg in der Speicherstadt, oder das erfrischende Eis und Torte in

Ratzeburg am See, oder Flammkuchen in Stade.

Die ersten die am Campingplatz eintrafen, fanden schon mal heraus ob es einen Shop

oder Einkaufsmöglichkeiten gab, ob die Duschen separat zu bezahlen waren. Oder ob

man für den Toilettengang selbst Klopapier mitnehmen musste. Wo man am Abend ggf.

gemeinsam essen gehen konnte, wir uns mit unseren Zelten und Rädern niederlassen

konnten.

Eine tolle Gemeinschaft zeichnete diese Tour aus.

Wir Trike Fahrer, b.z.w. E-Trike Fahrer (250 W Motorunterstützung), halfen den anderen

durch Schieben die Bergetappen zu bewältigen.

Velomobilfahrer passten ihre Geschwindigkeit an, um in der Gruppe nicht davon zu rasen,

wenn einer zurückblieb wurde entsprechend gewartet.

Am Spätnachmittag war dann oft der nächste Campingplatz erreicht, die Zelte wurden

errichtet, div. Akkus geladen und ggf. gemeinsam gekocht.

Wir saßen zusammen mal am Lagerfeuer oder im Fahrradkreis und tauschten uns über

das jeweils erlebte am Tag aus.

Die teils schwache Hinterachse der Quattrovelos, war oft Thema. Vor allem bei Bernd, weil

seine Achse auf der Tour zu Bruch ging. Notdürftig repariert, hat diese dann noch ein paar

Tage gehalten.

Was bei dieser Tour nicht mitspielte war das Wetter.

Obwohl ich das ganze Jahr auch im Winter bei minus Temperaturen mit dem Rad fahre,

war ich wohl, nicht mit genügend mit warmen Kleidungsstücken, für dieses kühle

Sommerwetter ausgerüstet.

Vielmehr hätte ich noch einen zweiten oder dritten Pullover benötigt, eine dickere Jacke,

eine Strickmütze, feste geschlossene Schuhe,... Dann doch das nächste mal ggf. mit

Anhänger fahren? ...Lieber nicht!!!

Nein es hat einfach die Sonne gefehlt, kam ich mir auf meinem ersten Tag der Reise, bei

35 Grad im Schatten, und 3Liter Wasserverbrauch unterwegs noch vor wie ein

Grillhähnchen, musste ich dann die Tour am 9. Juli wegen massiver Erkältung vorzeitig

beenden,und mich abholen lassen.

Seit der Anmeldung zu dieser Tour hatte ich mich darauf gefreut, hatte mich entsprechend

vorbereitet. Hatte mir ein neues Zelt gekauft (leichter als das alte), eine neue Luftmatratze,

leichter und bequemer, habe einige Testtouren unternommen, um zu wissen was kommt

mit und was ich nicht brauche.

Zu Hause habe ich die Tour, durch die WhatsApp Gruppe noch etwas mitverfolgen

können.

Am letzten Tag der Reise war ich noch mal dabei, habe mich mit anderen Liegerad

begeisterten Fahrern in Bremen zur LieSaSo getroffen und wir sind dann nach

Thedinghausen geradelt und haben gemeinsam im Restaurant mit den Radlern der

Sonnenwende-Tour 2019 zu Mittag gegessen.

Ein schöner Abschuss, so konnte ich noch erfahren wie die restlichen Tage dieser Tour

verlaufen sind.

Die nächst Tour 2020 ist schon geplant.

Dann auf ein neues Abenteuer, freue mich schon drauf....

 

Andreas Höfer